Bis Ausgang des 17. Jahrhunderts ist in den alten Berichten vorwiegend von den Schultheisen und Kellern die Rede. (Der Name Keller leitet sich ab von den großen Scheunen und Kellergebäuden, in welchem der „Keller“ den abgelieferten Zehnt bis zum Abtransport einlagerte.) Jahrhundertelang war die Herrschaft über das Dorf zweigeteilt: Das Kloster Herrenalb war der Dorfherr, der Markgraf war der Schirmherr. Deshalb waren immer zwei Vertreter der Obrigkeit in Malsch ansässig: Der Schultheis als Vertreter des Markgrafen stand die hohe Gerichtsbarkeit zu, die Einberufung des Kriegsdienstes, die Schatzung – eine Art Wehrsteuer –, der Zoll und andere Abgaben. Der Dorfherr dagegen hatte die Beet – eine Art Grundsteuer –, vielerlei Zehnt und die Fronen zu beanspruchen. Schultheis und Keller wachten eifersüchtig über die jeweiligen Rechte – und ihr eigenes Ansehen. Daraus entstanden vielerlei Streitfälle, nicht nur im Ort, sondern auch zwischen den badischen Markgrafen und den württembergischen Herzögen. Sie sind als der „Malscher Händel“ in die Geschichte eingegangen.

Als der Markgraf von Baden und der Herzog von Württemberg 1604 ihre Dörfer Malsch und Altensteig austauschten und Malsch dadurch wieder badisch wurde, tauchte neben den Schultheisen auch die Stabhalter auf und lösten erstere schließlich 1690 mit Thomas Belzer ganz ab. Sie gingen als (Gerichts)stabhalter aus den Gerichtsleuten hervor und stammten alle aus Malsch – 1810-1832 führte sie den Titel „Vögte“. Schon zu jenen Zeiten gab es neben den Schultheisen und Keller auch schon Bürgermeister, und davon gleich zwei. Sie führten das Rechnungswesen der Gemeinde und wurden je aus den 12 Gerichtsleuten einerseits und „der Gemeinde“ anderseits gewählt. Mit der großherzoglichen Gemeindeordnung von 1832 erhielten die Bürgermeister, jetzt als Einzelperson, ihre jetzige Amtsstellung.

Die Rathäuser

Das ganz alte Rathaus, das in der Nähe des heutigen Mühlenplatz stand, wurde 1774 für 334 Gulden an den Mauermeister Josef Kretz verkauft. Die Gemeinde kaufte vom badischen Fiskus für 4550 Gulden das herrenalbische Amtkellereigebäude und baute 1776 auf den Grundmauern der alte Klosterkellerei ihre neue Kellerei. (Damals Name für Rathaus). Das ist der ältere Teil des heutigen Rathauses.

1910 gab es einen größeren Brand im Haus. Bis 1935 war auch die Sparkasse im Rathaus. Ab 1939 wurde das Rathaus umgebaut.

1991 wurde der Grundstein für den "neuen" Anbau gelegt. Damals musste die Wirtschaft "Hirsch",  das Haus Huck und das kleine Lager der Firma Schäuble/Bertsch dem Neubau weichen.

Peter Kastner von 27. August 1844 bis 21. Mai 1864

Andreas Neukert von 22. Mai 1864 bis Mai 1871

Jsaias Kastner von Mai 1871 bis Januar 1872

Ludwig Mayer von Januar 1874 bis 1877 und von 1887 bis 1890

Anselm Kunz von 1877 bis 1887

Peter Rastetter von 1890 bis 01. April 1896

1878 Vorstand Männergesangsverein "Konkordia 1878"

Karl Deubel von 12. Mai 1896 bis 12. Mai 1920

*1852 - † April 1926

SPD

Franz Belzer von 23. Oktober 1920 bis 09. November 1929

*???? - † Januar 1936

Arbeitersekretär, Zentrumspartei

Karl Peter Bechler von 1930 bis 1934

*20. Oktober 1872 - †1961

Landwirt, Zentrumspartei, Besitzer vom Schafhof

Adolf Lumpp von 19. Februar 1934 bis 15. Oktober 1935

Eingesetzt, Mitglied der NSDAP, Landwirt aus Ettlingenweier

Georg Hornberger von 16. Oktober 1935 bis 01. Januar 1944 

*1903 - †1945 gefallen

SA Mitglied, Ortsgruppenleiter der NSDAP, Verwaltungsangestellter

Adolf Reiß von 02. Januar 1944 bis 10. April 1945

*???? - † März 1953

Hauptlehrer, Mitglied der NSDAP

Theodor Deubel von 01. August 1945 bis 14. April 1946

*1898 - †1976

Eingesetzt, Schlosser, KPD Kommunist

Franz Karl Kastner von 15. April 1946 bis 26. Februar 1948

*01. November 1883 - †04. Februar 1964

CDU, Küfermeister

Adolf Bechler von 03. März 1948 bis 06. März 1956

*07. Februar 1898 - †06. März 1956

SPD

Johann Maier von 25. Juli 1956 bis 31. März 1964

*01. Juni 1901 - †07. März 1966

Aus einer Schwetzinger Mauererfamilie stammend, Beamte

Hat am 23.04.1964 für fünf Jahrzehnte Kommunalverwaltung den Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen bekommen.

Aus dem Antrag des Landrates 1964:

"Herr Bürgermeister Maier hat in seiner verhältnismäßig kurzen Zeit, in der er die Geschicke der Gemeinde Malsch gelenkt hat, Probleme angepackt und gelöst, die jahrzehntelang zwar erörtert aber nicht entwirrt wurden. aus der Vielzahl augenfälliger Erfolge, mit denen sein Unternehmensgeist und seine unermüdlichen Schaffenskraft gekrönt wurden, seien besonders die wirksame Bekämpfung des Wohnungsmangels, die spürbare Verbesserung der Wasserversorgung, die Errichtung der Ortskanalisation, Bau und Instandsetzung der Ortsstraßen, der Neubau einer Volksschule und die Erweiterung des Marienhaus (Krankenhaus) genannt."

Franz Hirth von 01. April 1964 bis 31. Oktober 1982

*27. Juli 1915 - †02. Mai 1987

SPD

1970 die Verleihung der Bundesverdienstmedaille

Ehrenbürger seit 11.12.1983

Großer persönlicher Einsatz bei der Dorfentwicklung

Zur ausführlichen Dokumentation

Dieter Süss von 01. November 1982 bis 2005

*22. Juli 1937 Karlsruhe - †11. Juli 2006 Malsch

SPD

Ehrenbürger seit 20.01.2006

Entwicklung/Erstellung eines Flächennutzungsplanes, damit verbunden die Ausweisung von Neubaugebieten und eines großen Industriegebietes.

Zur ausführlichen Dokumentation ...

 Elmar Himmel ab 01. August 2005 bis 31.7.2021

*11. Oktober 1967 in Achern

SPD, Diplomverwaltungswirt (FH), Volljurist und Politologe

Markus Bechler ab 01. August 2021

*16. April 1971 in Malsch

Freie Wähler, Diplominformatiker