Es ist schon einige Jahre her, dass mich unser Ehrenpräsident Wilhelm Wildemann dazu brachte, in seinem 2. Heimatbuch „Malscher Leben“ einige Gedanken zum Thema „Warum mir so schwätzed, wie mor schwätzed“ einzubringen. Das tat ich damals sehr gerne, hatte ich mich ja schon früher mit dem Sammeln von typischen Malscher Ausdrücken beschäftigt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass ich vom Vorstand unseres Vereins gebeten, ja gedrängt wurde, mich dieses Themas ganz besonders anzunehmen. Und das tue ich jetzt wieder gerne, fühle ich mich doch alter Malscher Tradition besonders verbunden und verpflichtet.
Beim Überdenken der mit gestellten Aufgabe kamen mir spontan Bilder aus der Schöpfungsgeschichte unseres Planeten in den Sinn, von den ersten primitiven Lebewesen, den Einzellern, bis hin zu den höchstentwickelten Tieren, den Primaten. Aber dann ist etwas Unglaubliches, Einmaliges geschehen: Gott schuf den Menschen und hauchte ihm nicht nur den Odem des Lebens ein, sondern verlieh ihm als einzigem Wesen die Fähigkeit, sprechen zu können. Das war die Geburtsstunde der Menschheit! Menschen können miteinander sprechen, Gedanken austauschen, im Voraus denken und planen, ja sogar mit ihrem Schöpfer reden. Dadurch erst wurde der Mensch, wie die Bibel sagt, zum Ebenbild Gottes und damit zur Krone der Schöpfung.
So konnte der Mensch also auch eine Sprache entwickeln, ständig fortentwickeln bis auf den heutigen Tag! Und so ist auch unsere Malscher Sprache, unsere Mundart, entstanden!
Natürlich wissen wir, dass unsere Großeltern in vielem anders geredet, sich anders verständigt haben wie wir heute. Doch vieles ist auch geblieben bis in unsere Zeit hinein. Dies nun zu erhalten und zu pflegen, ist uns, die wir uns der Tradition in besonderer Weise verpflichtet fühlen, ein ganz besonderes Anliegen.
Beginnend mit dem Kapitel 2: „Unsere Malscher Sprache – Schriftarten“ wollen wir nun einen Streifzug durch die Facetten unserer Malscher Mundart unternehmen.
Seit es Menschen gibt auf dieser Erde, sprechen sie miteinander. „Sprache“ ist so alt wie die Menschheit. Das Gesprochene aber anderen, nicht unmittelbar Angesprochenen, auch mitteilen zu können, dazu bedarf es einer Schrift.
So finden wir bei allen Völkern seit frühester Zeit schon eine ihrer Kultur entsprechende Schrift, z. B. die Bilderschrift der Ägypter, die Symbolschrift der Chinesen, die Runenschrift der Germanen, die Buchstabenschrift der Griechen und Römer.
In unserem mitteleuropäischen Raum waren es bis ins späte Mittelalter hinein die Klöster, in denen Mönche in mühseliger Kleinarbeit Bücher geschrieben, mehr aber noch abgeschrieben, also vervielfältigt haben, meist in Latein, der damals üblichen Gelehrtensprache. Aus dieser Zeit gibt es aber auch „deutsche“ Zeugnisse, denken wir nur an das Nibelungenlied eines bis heute anonymen Dichters und an die vielen Minnesänger des Mittelalters.
Da das gewöhnliche Volk damals nicht lesen konnte, ist es durchaus verständlich, dass sich die Bildersprache bis weit in die Neuzeit hinein erhalten konnte, vor allem wenn es darum ging, im christlichen Abendland den Menschen die Inhalte des biblischen Geschehens nahe zu bringen und verständlich zu machen.
Im 15. und 16. Jahrhundert geschahen dann zwei revolutionäre Ereignisse:
Johannes Gutenberg erfand den Buchdruck, und Martin Luther übersetzte die Bibel ins Deutsche. Zwei elementare Grundvoraussetzungen für das Entstehen einer allgemeinen deutschen Schriftsprache! Bei aller Hochachtung vor der enormen Bedeutung von Luthers Bibelübersetzung dürfen, ja müssen wir bei unserer Betrachtung jedoch ganz besonders hervorheben, dass Luther letztendlich dabei eine für alle Menschen des deutschen Sprachraumes verständliche Sprache gefunden hat. Dabei war d i e e i n e deutsche Sprache entstanden! Und diese Sprache hat sich bis heute im Wesentlichen erhalten, trotz aller zeitlichen Wandlungen und Strömungen und den dadurch bedingten ständigen Veränderungen.
Wenn wir hier von Schriftsprache reden, dann meinen wir die Sprache, die nicht nur alle Deutschen, sondern auch Österreicher, Schweizer und sogar Elsässer lesen und verstehen können, wenn vor allem die Letzteren mit dem Sprechen schon einige Schwierigkeiten haben. Aber sich gegenseitig verständlich machen, das gelingt uns doch allemal.
Müssen wir deshalb also hochdeutsch miteinander reden? Oder anders gefragt: Braucht man zum exakten Sprechen das sogenannte Hochdeutsch?
Seit es Menschen gibt auf dieser Erde, sprechen sie miteinander. „Sprache“ ist so alt wie die Menschheit. Das Gesprochene aber anderen, nicht unmittelbar Angesprochenen, auch mitteilen zu können, dazu bedarf es einer Schrift.
So finden wir bei allen Völkern seit frühester Zeit schon eine ihrer Kultur entsprechende Schrift, z. B. die Bilderschrift der Ägypter, die Symbolschrift der Chinesen, die Runenschrift der Germanen, die Buchstabenschrift der Griechen und Römer.
In unserem mitteleuropäischen Raum waren es bis ins späte Mittelalter hinein die Klöster, in denen Mönche in mühseliger Kleinarbeit Bücher geschrieben, mehr aber noch abgeschrieben, also vervielfältigt haben, meist in Latein, der damals üblichen Gelehrtensprache. Aus dieser Zeit gibt es aber auch „deutsche“ Zeugnisse, denken wir nur an das Nibelungenlied eines bis heute anonymen Dichters und an die vielen Minnesänger des Mittelalters.
Da das gewöhnliche Volk damals nicht lesen konnte, ist es durchaus verständlich, dass sich die Bildersprache bis weit in die Neuzeit hinein erhalten konnte, vor allem wenn es darum ging, im christlichen Abendland den Menschen die Inhalte des biblischen Geschehens nahe zu bringen und verständlich zu machen.
Im 15. und 16. Jahrhundert geschahen dann zwei revolutionäre Ereignisse:
Johannes Gutenberg erfand den Buchdruck, und Martin Luther übersetzte die Bibel ins Deutsche. Zwei elementare Grundvoraussetzungen für das Entstehen einer allgemeinen deutschen Schriftsprache! Bei aller Hochachtung vor der enormen Bedeutung von Luthers Bibelübersetzung dürfen, ja müssen wir bei unserer Betrachtung jedoch ganz besonders hervorheben, dass Luther letztendlich dabei eine für alle Menschen des deutschen Sprachraumes verständliche Sprache gefunden hat. Dabei war d i e e i n e deutsche Sprache entstanden! Und diese Sprache hat sich bis heute im Wesentlichen erhalten, trotz aller zeitlichen Wandlungen und Strömungen und den dadurch bedingten ständigen Veränderungen.
Wenn wir hier von Schriftsprache reden, dann meinen wir die Sprache, die nicht nur alle Deutschen, sondern auch Österreicher, Schweizer und sogar Elsässer lesen und verstehen können, wenn vor allem die Letzteren mit dem Sprechen schon einige Schwierigkeiten haben. Aber sich gegenseitig verständlich machen, das gelingt uns doch allemal.
Müssen wir deshalb also hochdeutsch miteinander reden? Oder anders gefragt: Braucht man zum exakten Sprechen das sogenannte Hochdeutsch? Darüber wollen wir in Kapitel 3: „Unsere Malscher Sprache – Hochdeutsch/Schriftdeutsch“ nachdenken.
Brauchen wir also hochdeutsch ? Das war die zuletzt gestellte Frage.
Vorab die Antwort: Ja, obwohl es „hochdeutsch“ aber eigentlich gar nicht gibt.
Ein Widerspruch ?
In der Grundschule (oft schon im Kindergarten) werden unsere Kinder bereits angehalten, gutes Deutsch zu sprechen. Das bedeutet doch, nicht nur die gelesene Schrift, sondern auch das selber gesprochene Wort für andere gut verständlich auszusprechen.
Auf die AUSSPRACHE kommt es also dabei besonders an!
Jetzt lassen wir uns in Gedanken mal dasselbe Lesestück, dasselbe Gedicht nacheinander einen Hamburger, einen Berliner, einen Kölner, einen Sachsen, einen Pfälzer, einen Franken, einen Alemannen, einen Schwaben oder gar einen Bayer laut vorlesen: Alle versuchen sie, in gutem Deutsch, also in hochdeutsch zu sprechen. Aber, aber! Da wird doch trotz allen guten Willens jedes Mal ein etwas anderes „deutsch“ erklingen!
Nur eines ist gemeinsam: Das geschriebene Wort.
Das andere, nämlich das, was wir hochdeutsch nennen, ist der (sehr lobenswerte) Versuch, ein in jeder Region, also halt regional beeinflusstes „gutes“ Deutsch für andere verständlich auszusprechen.
Wer schon einmal auf Sylt, in Sachsen oder in Oberbayern in Urlaub war, kann dann sicher das eingangs erwähnte Ja-Aber verstehen. J a, wir brauchen Hochdeutsch, obwohl es dies eigentlich A b e r gar nicht gibt!
Wenn es noch eines weiteren Beweises für die Richtigkeit dieser eigentlich widersprüchlichen Behauptung bedarf, dann hören wir doch mal bewusst den Reden unserer Politiker zu: Sie wollen von allen Menschen verstanden werden, können aber ihre regionale Herkunft, also z. B. ob Schwabe oder Sachse, mit dem „besten Willen“ nicht verleugnen. Eine Ausnahme aber gibt es doch: Rundfunk- und Fernsehsprecher, Moderatoren von überregionalen Sendungen, Schauspieler (wobei selbstverständlich „Volksschauspieler“, z. B. vom Ohnsorgtheater, d’Badisch Bühn, Komödienstadl u. a., eine Ausnahme bilden!). Diese kleine Gruppe ist halt ganz besonders geschult, gedrillt, ein einwandfreies und überregionales Deutsch zu sprechen. Merkt man z. B. einem Frank Elstner an, dass er ein urwüchsiger Badener ist? Wir wissen aber, dass er seine Heimat und seine Heimatsprache sehr liebt und nicht verleugnet.
Es gibt eine deutsche Sprache, nämlich das Schriftdeutsch.
Hochdeutsch ist die Möglichkeit für alle Deutschen und Deutschsprechenden, sich im gesprochenen Wort gegenseitig verständlich zu machen, wenn es auch regional manchmal sehr „verschieden“ klingen mag.
Für Schrift- und Hochdeutsch genügen die 26 Buchstaben unseres Alphabetes (,also des ABC’s,) völlig.
Dieses Alphabet besteht aus Vokalen (,auch Hell- oder Selbstlaute genannt,) und Konsonanten (,auch Leise- oder Mitlaute genannt).
Vokale klingen für sich allein, ohne jede fremde „Hilfe“. Sie erfüllen Worte und Begriffe gleichsam wie mit Musik.
Konsonanten dagegen benötigen zum Klingen, zum Gehörtwerden, immer eine zusätzliche Stütze, meist ein davorgehängtes ä (z.B. ä-f, ä-m) oder ein drangehängtes e (z.B. b-e, t-e). Sie sind aber für Vokale das notwendige Gerüst, daß aus beiden, also aus Vokalen u n d Konsonanten, hörbare und begreifbare Worte entstehen.
Nur wer also das ganze ABC kennt und beherrscht, kann schreiben, lesen und auch hochdeutsch sprechen, wenn dies regional auch nicht immer gleich klingt.
Für unsere Heimatsprache, für unsere MUNDART, genügen aber die 26 Buchstaben des Normalalphabetes nicht !
Denn da gibt es doch einige Vokale mehr als nur a, e, i, o und u.
Das Problem ist nur, wie man solche Malscher Sondervokale in der Schrift auch so darstellen kann, daß ein Leser zumindest weiß, ja spürt, wie diese gesprochen klingen sollen ! Dieses Problem gibt es aber bei allen Fremdsprachen !
Wer eine Fremdsprache, z.B. Englisch, Französisch,
Italienisch o.a., jemals gelernt hat, der weiß, daß es hierfür eine besondere Schrift, eine Lautschrift gibt, unverzichtbar für jeden
Lernenden von Fremdsprachen ! ABER : Keine Lautschrift
kümmert sich um Orthographie, also um Rechtschreibung ! Sie will nur helfen, die fremde Sprache möglichst richtig auszusprechen. Dazu, also zur schriftlichen Darstellung von Gesprochenem, bedarf
es daher einer ganzen Menge besonderer Lautzeichen, besonderer (genormter) Sonderbuchstaben. Diese sind aber für unsere Zwecke viel zu kompliziert, auch weil man sie auf keiner
Normalschreibmaschine schreiben kann. Und deshalb haben wir lange nach einer einfacheren Lösung gesucht und schließlich - so hoffen wir - auch gefunden.
Das allerwichtigste : LAUTSCHRIFT KENNT (fast) KEINE RECHTSCHREIBUNG !!
Denn mittels Lautschrift will man lediglich versuchen, das geschriebene Wort, also „Dinge”, so darzustellen, so zu be-schreiben, wie sie (wenigstens annähernd) auch „klingen” !
Den Klang einer Sprache bewirken aber vor allem die Vokale, die sogenannten Selbstlaute
a, e, i, o und u .
In unserer Malscher Sprache gibt es aber neben den fünf genannten Vokalen noch drei weitere Sondervokale, nämlich :
e : klingt wie ein reines, dunkles ä, wird aber auch in Schriftdeutsch als e geschrieben.
Beispiele: Hex , leer , schwer , wer . (Aber : Bedd, jetz, Schnee, Weweh)
o : klingt fast wie ein nasales französisches o , also etwas „zusammengedrückt” .
Beispiele: ojoo?! (ach ja?!), nood (dann), noi (nein). (Aber : Dropf, ob, sossoo!)
ä : klingt wie ein etwas „zusammengequetschtes” ä .
Beispiele: ä, än (ein), hä-ä (heftiges nein), wänn (wenn), ämmä schänä Dag (eines schönen
Tages). (Aber : Däbb, häbb, Därfl)
Händor des jetz alle vorschdonnä ?? Nod kinnordmor s’nägschde Mol jo mit unsornä Malschor Schbezialnommä weidormachä.
Das unterstrichene e ist zwar ein richtiges e, klingt aber in Mundart wie auch im Hochdeutschen wie ein reines, sauberes ä. Beispiel: Wer nedd will, der hadd ghadd. Im Gegensatz dazu klingt das Normal-e halt wie ein ganz helles e. Beispiel: Dess isch gar nedd so bleed.
Das unterstrichene o klingt fast wie ein nasal gesprochenes französisches on, kommt bei uns auch von verschiedenen hochdeutschen Vokalen her, besonders von o, aber auch von a, e und i. Beispiele: Kommordor ball mol widdor ? Ojoo, isch des au wohr ?
Das unterstrichene ä klingt wie ein etwas gequätschtes ä, so wie bei uns die meisten Zeitwörter enden, zum Beispiel laufä, hopfä (hüpfen), singä, bruddlä, aber auch Wörter wie wänn, dänn und so viele andere noch..
Ein Beispiel mit o und ä möge dies verdeutlichen : Owäds gähmor ball schlofä (Abends gehen wir bald schlafen). Ehrlich! Wie hätten Sie denn nach der bisherigen Methode, also ohne unsere von uns eingeführten „Sondervokale“ in Mundart das Wort „abends“ geschrieben? Vielleicht „abeds“ oder „aweds“ oder gar „owäds“ ?? Mit unserem O und mit unserem Ä ist das doch, wenn man nur will, viel leichter und auch verständlicher zu „schreiben“! Also bleiben wir doch dabei. Einverstanden?
Noch ein letztes Beispiel, nur e i n Wort, in dem alle unsere Malscher Sondervokale vorkommen : S c h e r ä s c h l e i f o r. (Händor des alle vorschdonnä ? Nod isch gud !)
Schauen Sie doch auch einmal in Wilhelm Wildemanns Buch „Malscher Leben“, Seite 34 und folgende, hinein. Da finden Sie jede Menge echte alte Malscher Ausdrücke, wie zum Beispiel „Hexenoddle“ oder „Virdiichel“. Wir würden heute mit Hilfe unserer Lautschrift dafür schreiben: Hexänoddlä oder Verdiechl.
Vielleicht noch einen Satz mit lauter Malscher Normalvokalen: Also jetz sinn bloß alle mucksmäisls still !
Und zum Abschluss noch einen Malscher Ausruf mit unseren drei Malscher Sondervokalen: Meinor Lewwäs Dag nedd !
Nach den vorausgegangenen allgemeinen Bemerkungen über unser Thema „Sprache“ wollen wir uns nunmehr dem „Schreiben“ unserer Sprache, also der speziellen Malscher Lautschrift, zuwenden.
Zuvor jedoch noch einige Anmerkungen: Da im Folgenden die Begriffe Hochdeutsch und Mundart immer wieder vorkommen, verwenden wir dafür Abkürzungen: HD = Hochdeutsch und MA = Mundart. Mundart-Buchstaben (bzw. Wörter) werden zur Unterscheidung von HD in Kursivschrift geschrieben.
Keine Lautschrift kann eine Sprache 100%ig richtig darstellen. Also werden auch wir, bei aller Liebe zur Korrektheit, um Kompromisse hie und da nicht herumkommen. So wie ein Erstklässler auch ganz langsam lesen „lernen“ muss, wird es sicher auch vielen von uns jetzt ergehen. Dies setzt besonders aber unseren Willen, unser Wollen voraus. Und dazu ist halt eine gewisse Freude, ja Begeisterung für unsere Malscher Sprache notwendig. In einem ersten Schritt wollen wir uns nun den Vokalen des Alphabets zuwenden.
HD kennt nur die fünf Vokale a, e, i, o und u. Diese gibt es in unserer MA aber auch, wie folgende Beispiele zeigen:
HD MA- Wortbeispiele
a ab. Hals. kalt. warm, Salat, Mama, Malsch, ach wass!
e Else, See, Tee, Meer, jetz, nedd, Kette, Bett
i ich, bin, im, Himml, Schimml, mir, sinn
o ob, grob, Lottl, Droddl, Hof, Dor, Moor
u uns, sunschd, Durschd, Wurschd, Buggl
Mustersatzbeispiel mit diesen fünf Normal-Vokalen in MA:
Ab un zu siehsch in Malsch sogar noch Reh!
Neben diesen Normal-Vokalen gibt es in unserer MALSCHER SPRACHE aber noch ganz wichtige Sondervokale, die dadurch gekennzeichnet werden, dass sie lediglich unterstrichen sind, nämlich das e, das o und das ä .
e klingt im Gegensatz zum hellen Normal-e wie ein reines ä.
Beispiele: Er, der, wer, gern, Kerl, Perl, schlecht, leer
o klingt wie ein etwas zusammengedrücktes Normal-o.
Beispiele: Ojoh!, jonedd!, do, ofongs, Orgl, Monn, Pfonn,
onnorschd, vordrickt,, mor
(mir), dor (dir), dono (dahin)
o kann also von ganz verschiedenen Normal-Vokalen herrühren,
z. B. von a: ofongs (anfangs), von e: vorliebt (verliebt), von i:
mor (mir), von o : Orgl
ä klingt wie ein etwas „zusammengedrücktes“ Normal-ä ;
Beispiele: ä-hä (ja), hä-ä (nein), ä-Männl, Grumbierä, ämä schänä Dag (eines schönen Tages), glaubschäs? (glaubst du es?) ,
aber auch Endungen von fast allen Zeitwörtern z. B.:
därfä (dürfen), lachä (lachen), sollä (sollen), wellä (wollen) .
Von dieser „Zeitwort-Regel“ gibt es nur ganz wenige Ausnahmen, z. B.:
HD: tun – MA: du; HD: haben – MA : ho; HD: sein – MA : sei.
An den folg. Beispielen zeigt sich, dass man lobenswerter Weise auch in der Vergangenheit schon oft Malscher Mundart schrieb und bis heute auch noch schreibt:
1. Beispiel: Straßenschild an der Kreuzstraße (beim „Kaiser“) :
Schwonebuckel.
Wir würden aber schreiben :
Schwonäbuckl .
2. Beispiel: Aus dem Deckblatt der „Pflugschar“ :
Mir sin halt Mälscher Narre
und hän halt unsern Sparre ...
Wir würden aber schreiben:
Mir sinn halt Mälschor Narre
unn hänn halt unsorn Schparrä ...
Davon gibt es in Schriftdeutsch auch zwei Arten, nämlich die drei einfach geschriebenen, also ä, ö und ü, und die vier mit zwei Buchstaben geschriebenen Doppellaute au, äu, eu und ei.
Betrachten wir zunächst die drei ersten.
Das HD – Ä
Dieses Ä wird auch in unserer Mundart in den meisten Fällen als ganz normales Ä gesprochen.
Beispiele: Äggor (Äcker), Bär (Bär), Kälde (Kälte), Wärdor (Wärter)
Ausnahmen: Epfl (Äpfel) u.a.
Das HD – Ö
Dieses wird in unserer Mundart sehr oft als ganz helles E gesprochen.
Beispiele: Eel (Öl), bleed (blöd), bees (böse), Fleh (Flöhe), Lechor (Löcher)
Ausnahmen: Föhn, Tön(e), Söhn(e), und sicher noch ein paar andere.
Manchmal hört man das HD – Ö auch als Ä, z.B. : schä (schön).
Das HD – Ü
Ü gibt es in unserer Mundart so gut wie nicht!
Folgende Beispiele mögen dies belegen:
dischbor (düster), fimf (fünf), grießä (grüßen), Iwwl (Übel), iwworig (übrig), Riewä (Rüben), vorrickt (verrückt), und viele, viele andere noch.
Ausnahmen: Fremdwörter, aber auch neudeutsche Wörter, wie z.B. TÜV.
mit 2 Buchstaben geschriebenen Doppel-Laute.
Das HD – AU
Dieses wird in unserer Mundart fast immer wie OU gesprochen.
Beispiele: Oudo (Auto), broun (braun), doußä (draußen), Lous (Laus), nous (hinaus) .
Ausnahmen: daub (taub), Laub (Laub), Schdaub (Staub) u.ä.
Das HD – ÄU
Dieses wird in unserer Mundart fast immer wie ÄI gesprochen.
Beispiele: äißorlich (äußerlich), Bäijorlä (Bäuerlein), Häisor (Häuser), läidä (läuten) .
Manchmal klingt es aber auch wie AI, zum Beispiel :
Raiwor (Räuber), schdaiwä (stäuben) u.a.
Das HD – EU
Dieses wird in unserer Mundart fast immer als ÄI gesprochen.
Wir schreiben dies aber aus schon dargelegten Gründen als EI .
Beispiele:
Beidl (Beutel), Deifl (Teufel), Eil (Eule), Eidor (Euter), Leit (Leute), nei (neu)
Ausnahmen:
Manchmal klingt es auch wie ein reines EI, z.B. bereie (bereuen), voru(n)treiä
(veruntreuen).
Manchmal hört es sich auch wie AI an, z.B. Fraid (Freude), schtraiä (streuen)
Nur selten wird es wie EU ausgesprochen, z.B. bei neudeutschen Wörtern, wie
EURO oder TEURO.
Das HD – EI
Da gibt es auch einige Variationen !
EI kann klingen wie
Ei: dei (dein), kei (kein), nei (hinein), rei (herein), Wei (Wein)
Ei: Beil, bleib, Eis, Weib, Zeidä (Zeiten)
Ai: Daig (Teig), Klaid (Kleid), Saif (Seife), waisch? (weißt du?), zwai waiche Aijor (zwei weiche Eier)
Oi: koins (keines), moinä (meinen), noi (nein), oins (eins), Oimor (Eimer), Schdoi (Steine)
Konsonanten sind für eine Sprache so wichtig wie deren Vokale! Sie sind es, die den Vokalen Halt und Stütze geben, so wie ein Skelett einem Körper erst Form und Gestalt und Leben verleiht. Was wäre das Fleisch und Blut unseres Leibes ohne seine Knochen!
Es gibt in der Sprache ein paar wenige Ausnahmen, wo beide
Gruppen, Vokale und Konsonanten, für sich allein Sinn geben, zum Beispiel : Au!, Ei, Auaa ! – oder
brr!, pst!, hm! .
Bezüglich unserer Mundart teilen wie die Konsonanten in 2 Gruppen ein:
- die normalen, unproblematischen und
- die besonderen, weil in unserer MA in mehrfacher Weise ausgesprochenen Konsonanten.
Zur ersten Gruppe zählen: c, d, f, h, j, l, m, n, qu, r, s, v, w, x und das z.
Wortbeispiele: Cecille, douornd, foul, horch,
jonedd, long, Mudor, nochnedd, Quell, ruig, Souweddor,
Vaddor, waisch?, nix, zletscht.
Zur zweiten Gruppe zählen b, g, k, p und t
Fangen wir mit B an.
B als b gesprochen: bleib, ebbor, beddä, Boom, Bomml, Buddor, Bedd.
B als w gesprochen: lewä, Lewwä, liewor, ewwä, gewwä, glauwä (und viele andere mehr).
Das G nimmt eine ganz besondere Stellung ein, weshalb es erst am Ende dieser Überlegungen besprochen wird.
Das K wird manchmal als k, öfters aber als ein weiches g gesprochen.
K als k gesprochen : Kiche, Kuchä, Kiwwl, kichorä, Kerch
K als g gesprochen : guggä, Guggug, Graddsor, grumm
Das weichere G „liegt“ uns Malscher oft eher als das härtere K!
Dasselbe gilt aber sinngemäß auch für die folgenden Buchstaben P und T:
P als p gesprochen: Pudor, Pfonn, Pfunn, Pedor unn Paul
P als b gesprochen: Babier, blumb, butzä, bäbbä, Bubb, Bossä
T als t gesprochen: Teddor, Tiddl, Tub, Tunnel
T als d gesprochen: Daig, daub, Dischduch, dräddä, guddä Dag
Die Verbindung von S und T, also das St, gibt es aber bei uns so gut wie nicht! Nicht einmal dann, wenn wir uns bemühen, hochdeutsch zu sprechen. „St“ klingt in unserer MA wie Scht, häufiger aber noch wie Schd, wie folgende Wortbeispiele zeigen:
schtill, Schtoi, Schtämpl, schtechä, Schteggä beziehungsweise
schdolborä, erschdor, schdrubbelig und viele, viele andere Wörter noch!
In fast allen Fällen ist es egal, ob man ein t oder ein d schreibt. Klingen tut es ja gleich !
In der Regel wird G ja auch als g gesprochen :
Gegend, glei, gel, gell, gehoim, Geldbeidl, gligglich
Manchmal aber klingt das G doch ein bisschen anders, so wie mit einem „J“ vermischt.
Lassen Sie sich mal von einer Alt-Malscherin die folgenden hochdeutschen Wörter in unserer Malscher Mundart l a n g s a m und vor allem l a u t vorsprechen:
sagen, sägen, Segen, liegen, wegen, Regen.
Hören, ja spüren Sie, wie in all diesen Wörtern zusammen mit dem G etwas mitschwingt, so ähnlich wie ein „J“ ?
Diesen „Mischbuchstaben GJ“ kennt kein schriftliches Alphabet! Also müssen wir für ihn halt etwas „erfinden“, um ihn besonders kenntlich zu machen.
Hierzu schlage ich vor: Wir unterstreichen unser „Misch-G“ genau so, wie wir schon unsere Malscher Sondervokale Ä, E und Ö unterstreichen!
Die oben genannten HD-Musterwörter sehen dann,
i n u n s e r e r M u n d a r t - L a u t s c h r i f t g e s c h r i e b e n , wie folgt aus:
s a g ä, s ä g ä, S e g g ä, l i g g ä, w e g g ä, R ä g g ä.
Haben wir noch etwas vergessen? Ja, das Y.
Eigentlich ist es ein Vokal, aber kein deutscher! Y kommt aus dem Griechischen, gibt es in Latein nicht, heißt im Französischen i-grec und wird dort auch wie i gesprochen.
Bei uns kommt es praktisch nur in Fremdwörtern vor, ist also für unsere Mundart nicht von großer Bedeutung.
Bleibt aber noch etwas anderes nachzutragen, nämlich die Möglichkeit, durch Verdoppelung von Konsonanten kurze vorausgehende Vokale auszudrücken.
Beispiele: ich häbb, er hadd, mir hänn, mir sinn, Nommä, gebb mor, geh wegg, ä Lewwä long .
Ein Doppel-G kann aber auch in vielen Fällen das für unser Empfinden zu harte ck ersetzen, wie zum Beispiel in folgenden Begriffen: Brigg statt Brick, Heggä statt Heckä, Gnigg statt Gnick, schluggä statt schluckä, und noch viele andere!
Unsere Heimatsprache ist also wirklich eine eigene Sprache, zwar keine Fremdsprache, aber halt doch etwas ganz Besonderes, und dies von Ort zu Ort, ja sogar von Teilort zu Teilort verschieden. Und darin liegt ja gerade ein besonderer Reiz.
Die Summe aller Wörter einer Sprache wird allgemein als Wortschatz bezeichnet. Da steckt doch das Wort S c h a t z drin! Und es ist auch ein Schatz, den man nicht geschenkt bekommt, es sei denn, man erlebt ihn von früher Kindheit an täglich, lebendig im Zusammenleben mit Eltern, Geschwistern, Spielkameraden und Freunden.
Dieser Schatz ist einmalig, wertvoll und erhaltenswert.
Die Frage ist nur, wie wir diesen Schatz in unserer heutigen schnelllebigen Zeit bei der Vielfalt von sprachlichen, oft sehr negativen Einflüssen aus allen Richtungen unseren Kindern noch lebendig, vor allem aber glaubhaft weitergeben können.
Wir sollten uns also ernsthaft die Frage stellen, wie wir mit unseren Kindern (und Enkelkindern!) reden, damit sie sowohl ihre (unsere) Heimatsprache als auch ein „gutes“ Deutsch, also Hochdeutsch, nicht nur verstehen, sondern auch sprechen können.
Dies ist doch für unsere Kinder schon im Hinblick auf Schule und kommenden Beruf absolut notwendig.
Wie sollen wir also mit unseren Kindern sprechen und sie sprechen lernen, damit sie sowohl ihre sprachlichen Wurzeln erleben und erfahren als auch für das Leben in Gesellschaft und Beruf gut gerüstet sind?
Um diese Frage aus unserer Sicht einigermaßen beantworten zu können, habe ich in letzter Zeit erst einmal viel herumgehört, zugehört, wie junge Eltern, aber oft auch die Großeltern (freiwillig?), mit ihren Kindern reden. Und da kamen mir schon – verzeihen Sie den harten Ausdruck – kuriose Dinge zu Ohren.
Hier einige wenige „Kostproben“:
- Weisch wo wir heut noch hingeh wollä?
- Komm sofort her, sonscht gibts wass!
- So jetz gehen mor schlafä.
- Ihr habt gnug ghabt.
- Heut fahrormor mal mit dem Zug nach Karlsruh.
- Dä Teller wird awwor leergessä!
Liebe Eltern! Ich bitte Sie noch einmal um Nachsicht wegen dem, was ich jetzt sage:
Diese Sprache, dieses Deutsch, ist kein gutes Deutsch! Damit erweisen Sie den Kindern keinen guten Dienst!
Warum lernen Sie Ihre Kinder nicht beides sprechen: Daheim Mundart (so wie oim dä Schnawwl gwachsä isch) u n d für später, also für das Leben „draußen“, Hochdeutsch!? „Beides gleichzeitig ? Das geht doch nicht!“, werden Sie jetzt wahrscheinlich einwenden.
Darf ich versuchen, einen Weg aufzuzeigen, wie es doch gehen könnte, wenn man nur will:
Daheim spricht man grundsätzlich miteinander in ganz normaler, ungekünstelter Mundart. Die hören unsere Kinder ja tagtäglich auch draußen auf der Straße und beim Spielen mit anderen Kindern.
Wie aber sollen sie dann schon im Vorschulalter auch noch Hochdeutsch, also unsere Schriftsprache, lernen? Ich verrate Ihnen jetzt ein Rezept, wie wir es früher mit unseren Kindern gemacht haben.
Am besten eignete sich hierzu die Zeit vor dem Schlafengehen. Da sprachen wir mit ihnen zuerst mal ein Abendgebet, zum Beispiel
Müde bin ich, geh’ zur Ruh’, schließe meine Äuglein zu.
Vater, lass die Augen dein über meinem Bette sein ....... usw.
Und dann sangen wir oft noch ein Abendlied miteinander, zum Beispiel
Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen
am Himmel hell und klar.
Der Wald steht schwarz und schweiget ........ usw.
oder
Weißt du, wie viel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt..........usw.
Und dann erbettelten die Kinder immer wieder noch eine Geschichte:
Jetz vorzehlsch uns awwor noch ä Gschiechd!
Dann lasen wir ihnen halt auch noch eine beruhigende Geschichte vor, möglichst ohne dramatischen Ausgang, wie so bei manchen Märchen.
Den Abschluss dieser Zeremonie bildete regelmäßig ein Spruch aus dem damaligen Kinder-Abendprogramm des Fernsehens:
„Und damit sagt euch das Traummännlein für heute GUTE NACHT “.
Ein Segenskreuz auf die Stirn, gut zugedeckt, und selig sind sie eingeschlafen. Vielleicht haben sie dann sogar noch hochdeutsch geträumt.
Merken, ja spüren Sie etwas? Alles in gutem, bestem DEUTSCH ! So wachsen Kinder von früher Jugend an zweisprachig auf, ohne Probleme! Denn dass unsere Mundart eine eigene, selbständige Sprache ist, dürfte doch inzwischen auch einem Skeptiker, einem Zweifler aufgegangen sein.
Bestärkt in unserer Überzeugung hat uns auch eine Pressenotiz vom 08.11.2002 in den BNN:
„Erschreckende Sprachdefizite. – Fast ein Drittel aller Erstklässler bräuchte dringend Sprachunterricht. Nicht nur viele ausländische Kinder haben enorme Defizite, auch erschreckend viele deutsche ABC-Schützen sprechen ein sehr fehlerhaftes Deutsch.“
Zufrieden können wir heute feststellen, dass unsere Kinder in k e i n e r Schule wegen ihrer Mundart Schwierigkeiten „erlitten“ haben, obwohl sich ihr „Dialekt“ ja nicht verleugnen ließ!
Und heute noch ist es für uns bei jedem Besuch im Elternhaus immer wieder eine Freude, erleben zu dürfen, dass sie ihre „erste“ Sprache trotz des wichtigen Hochdeutsch und der anderen schulischen Fremdsprachen nicht verlernt haben und auch nicht verleugnen, ja diese sogar noch gern sprechen.
In einem abschließenden Beitrag zu dieser „allgemeinen“ Einführung in unsere Heimatsprache wollen wir uns in Kapitel 10 noch Gedanken machen, wie wir uns – mit Ihrer Hilfe – auch weiterhin mit dem Thema UNSERE MALSCHER SPRACHE beschäftigen werden.
Also wenn dor mich frogät, was unsor Allorweltswort isch, nood sage halt: ebbäs.
Des Wort komor fascht fer alläs megliche brouchä. Wissordor iwworhaupt, was Ebbäs isch? Ebbäs isch halt ebbäs; unn ous ebbäs komor au immor widdor ebbäs machä!
Wänn zum Beischpiel änn jungor Mänsch heiradä will, nood musor sich halt erschd mol ebbäs bassänds suchä, ä Maidl, wu au ebbäs hat, ebbäs koon unn au ebbäs mitbringt. Unn wännor des gfungä hat, nod haddor halt ebbäs räächts, au fers Herz unn fers gonze Lewwä! Jetz koon also Hochzig gfeiort werrä. Die därf nadierlich ebbäs koschdä, dass mor sieht, dass do au ebbäs dohoim isch. Unn nooch dä Hochzig geht’s uff’d Hochzigsrais, unn wänns nummä noch Haidlberg oddor Freiburg fer ä paar Dag isch. Mänsch, do erlebt mor so monches, bringt au ebbäs mit hoim, hat viel z’vorzehlä unn schpiert schu ball, dass do sich ebbäs regä dud! D’Nochborschaft hat des jo schu long gwisst! Long vor dännä jungä Leid schu! Seit Wochä hänn se schu gmungglt, dass sich do ebbäs obohnt. Ebbäs wohrs isch do jo au drogwä. Unn so hänn die junge Leid ämmä schänä Dag dadsächlich au ebbäs Kloins griegt.. Isch des ä Fraid gwä! Awwor nedd bloß Fraid! Dänn jetz isch jo s’Lewwä zu dritt erschd richdig losgongä. Mol hats Kinn Bouchweh,,mol bloß Hungor ghadd, oddor s’isch halt nass gwä. Mänschänskind! Schdännig war ebbäs onnors los! Unn des hat nedd uffghert, au wu’s greßor worrä isch! Dänn kumm in d’Schul kommä hats bloß noch ghaißä: Alla!! Los, nix wie lernä unn lernä, dass schbädor au mol ebbäs konsch unn au gnungg vordiensch; kurz unn gut: dass halt ebbäs räächts ous dor worrä isch!
Wissordor jetz, was ebbäs isch? Ich häbb sicher noch ebbäs vorgessä, velleicht sogar ebbäs wichdigs! Wänn eich also noch ebbäs eifallä däd, schreiwäts uff unn sagäts uns!
Alles verstanden ? Wenn nicht, hier noch einmal Kurzbeschreibung unserer besonderen Malscher Spezialvokale :
E klingt wie ein reines Ä; wird bei uns aber E geschrieben, weil es auch in HD als E geschrieben ist.
Beispiel: D e r (HD: Der)
O klingt fast wie ein nasal gesprochenes französisches O.
Beispiel: O f o n g s (HD: Anfangs)
Ä klingt wie ein leicht zusammengedrücktes Ä.
Beispiel: ä m m ä s c h ä n ä Dag (HD: an einem schönen Tag)
Wenn wir in Malsch auch keine solche berühmte Bühne und keine so bekannten Künstler haben, Menschen aus anderen Gegenden, aus anderen Sprach-Bereichen, kommen doch immer wieder nach Malsch, oft ortsunkundig, sprechen halt Leute auf der Straße an und bitten um Hilfe. Und dann können wir Ur-Malscher doch nicht Antwort geben mittels unserer ur-eigenen Mundart, wir müssen uns dann schon anstrengen, um überhaupt verstanden zu werden Wu wunn se dänn noo ?, zum Beispiel, können wir da nicht sagen. Das würde kein „Främmor“ verstehen . Also sagen wir halt in etwas besserem Deutsch : Wo wolle se dänn hi ? Dass d a s manchmal etwas komisch klingen mag, wissen wir ja selber. Aber wir wehren uns innerlich dagegen, wenigstens „in etwa“ Hochdeutsch zu sprechen. das liegt uns einfach nicht .
An ein paar Beispielen wollen wir solche (möglichen) Dialoge schildern .
Beispiel 1 : Ein Fremder (F) fragt einen Malscher (M) nach dem richtigen Weg .
F: Hallo! Können Sie mir sagen, wo es da zum Kaufmannsbrunnen geht ?
M: Zu wem wolle se dänn ?
F: Da gibt es doch ein „Haus am Walde“ , oder so ähnlich .
M: A ja . Sie mechdä sichor zum „Waldhous“ . Jetz fahre se ugfähr noch fimfhunnord Medor immor gradous weidor bis zurä Rächtskurv. Dort fangt dann ä gloins Schdräßl o . Unn dort missese links nei abbiegä . Dann sinn se, wo se hin wollä . Awwor Achdung ! Kurz davor schdeht links ä großes Wegkreuz .
F: Vielen Dank . Sie haben mir sehr geholfen .
M: Kei Ursach !. Gern gscheä .
Beispiel 2 : Patientin (P) beim Hausarzt (Dr) .
P: O Herr Doggdor, ich komm halt schonn widdor. Do hindä am Buggl beißt mes ganz arg .
Dr: Was ist los? Ich verstehe nicht ! Wer oder was hat Sie gebissen ?
P: Ha noi . Mich hadd nix gebissä . Om Riggä juckt michs seit geschdorn so arg .
Dr: Dann lassen Sie mich mal schauen . - O das ist nicht schlimm. Nur eine kleine Entzündung .
P: O do binn ich awwor froh, dassäs nix arges isch. Jetz binne beruigt. Vielän Dank. Sie hawwormor jo sichor noch wass zum Eireiwä fer me. Also nochmols Danke .
mit den Zeitwörtern: haben = ho und sein = sei und möchten = mechdä und tun = duu und wollen =wellä und dürfen = därfä und so ähnliche noch mehr bringen . Ich werde deshalb versuchen, zunächst einige typische Mustersätze mit solchen besonderen Malscher Wörtern (ohne Einbindung in spezielle „Gschiechdä“) in unserer Malscher Mundart wiederzugeben : Jetz hämmor awwor gnungg gessä. / Hänn dor se gsähnä ? Jetz hasch ghadd ! / O bisch du bleed ! / Dir sinn nedd gscheid ! / Sinn dor alle sadd worrä ? / Ich bin so mied . / S’isch zum Dävulaufä ! / Simmor ändlich oinig ? / Om liebschdä mechde nimme doosei . / Ich wodd so gern mol ä Weile älloi sei . / Willsch jetz ändlich Ruh gewwä ? / Mir woddäd jo gern, awwor mir kinnäd hald nedd, wimmor wunn . / Woddsch du liewor dohoim feiorä ? / Wummor also widdor zfriddä sei ! / D’Mälschor wunn, awwor mir welld . (Sagte mal ein Waldprechtsweiermer Mädchen zu mir, was ich damals gar nicht so richtig verstanden habe ) . / Därfsch ruig noch mää schepfä , mir hänn noch gnungg . / Därformor oddor miesormor ? / Des därfordor jedorzeid widdor machä ! Bloß soddordor so ebbäs vorher oim sagä . Abschließend folgt noch ein erdachtes Zwiegespräch zwischen zwei Ur-Malschern : Dä Karle träffd dä Sebbl uffm Schbordblatz : - Mänsch Sebb, wie long häwwe de schu nimme gsähnä ! Wie gehd dors dänn ? - O Karle , frog me nedd . Jedän Dag ebbäs onnors . S’herd nimme uff . - Ja sag , wass isch dänn los middor ? Wass hasch dänn ? - Beim Doggdor binne gwä, unn der hadd mor ball alläs, wass mor Fraid machd, vorboddä . - O jeh ! Ich sodd jo au mol widdor zuäm geh . Awwor jetz griege grad Ongschd . - Du, der vorbied dor ämm Änn sogar noch s’ Rauchä unn s’Dringgä ! - Mach mor kei Ongschd ! Des wär fer me schlimmor wi dä Dod . - Waisch was , jetz machsch grad, wass willsch . - So wärres hald au machä . Awwor zuäm geh mus e doch, sagd mei Frau ! Ob e will oddor nedd. |
Natürlich gibt es auch bei uns in Malsch eine ganze Reihe von Vornamen , die (fast) so ausgesprochen werden wie sie geschrieben sind. Als typische Beispiele dafür möchten wir nur einige wenige hier anführen :
Männlich: Adolf, Berthold, Emil, Gerhard, Helmut, Leo, Oswald, Walther u.a.
Weiblich: Agnes, Brigitte, Doris, Edith, Hedwig, Martha, Paula, Sophie u.a.
A B E R : Viele, ja die meisten Namen klingen bei uns ganz anders als sie geschrieben werden ! Dies nun zu demonstrieren, haben wir uns im Folgenden vorgenommen. Und zwar schreiben wir hinter die in Schriftdeutsch genannten und fettgedruckten Vornamen die in Malsch (zumindest früher)
Wenden wir uns zunächst männlichen Vornamen zu :
Alois : A l w i e s, W i t z e ; Ambros : B r o s s e ; Andreas : O n d r e s , Ä n d o r ; Anton : D o n e , D o n l , D ä n l ; Arnold : N o l d e ; August : G u s c h t, G u s c h t l ; Benedikt : B e n d o r; Blasius : B l a i s e ; Clemens : M ä n z o r ; Dominik : N i g g ä s ; Eduard : E d d e ; Erwin : W i e n o r ; Fabian : F a w e ; Florian : F l o r e ;Franz : F r o n z o r ; Ferdinand : F e r d e , F e r d l ; Fridolin : F r i d d l; Friedrich : F r i t z, F r i e d o r ; Gebhard : G e b b ä s ; Georg : S c h o r s c h , S c h e r s c h l , J ä r g l ; Heinrich : H o i n o r , H e i n i ; Hermann : M ä n n l ; Ignaz : N a z e , N a t z ; Isidor : I s s e ; Johannes : H o n s , H o n n ä s , H o n s l , H ä n s l ; Josef : S e p p , S e p p l ; Kilian : K i l l e; Konrad : K u n d o r ; Landolin : L o n d l ; Leonhard : L i n h a r d ; Leopold : L e b b o l d , B o l d e ; Ludwig : L u d d, L u d d l, L u i l ä, L u i j e, W i g g ä s ; Lukas : L u k k ä s; Martin : M a r d e, M ä r d l ; Matthias : M a d d ä i s ; Michael : M i c h l ; Otto : O t t l , O t z i g ; Paul : P a u l e ; Quirin(us) : Q u e r i n ; Sebastian : B a s c h d l , B ä s c h d l , B a s c h e ; Sigmund : S i g g ; Stephan : S c h t e f f ; Theodor : T h e d d o r , T e d d , T h e o ; Thomas : T h o m ä s ; Tobias : T o w e ; Valentin : V a l d i n , V ä l d e (V wie F gesprochen!); Vinzenz : V i n z o r ( V wie F gesprochen ! ) ; Wendelin : W ä n d l ; Wilhelm : W i l l ä m ; Zyriak : Z i r r e .
Christoph : S t o f f l ; Franz : F r o n z l ; Gustav : G u s c h d , G u s c h d l ;
Hieronymus : H i r o n e ; Karl : K a r l e ; Markus : M a r k s ;
Nikolaus : N i g g ä s ;Oswald : O s l ; Wilhelm : W i l l i ;
üblichen Abkürzungen beziehungsweise deren Variationen .
Es gibt aber sicher noch einige mehr, die wir halt übersehen haben. Wenn Ihnen, liebe Leser, weitere typische Vornamen einfallen sollten : Lassen Sie uns dies wissen! Denn wir ergänzen mit Ihrer Hilfe gerne noch diese Sammlung.
abe.
Apolonia : A b l o n e ; Balbine : B a l b i n ä ; Elisabeth : E l l i e s ;
Karolina : L i n ; Luise : L i s s ; Maria : M a r í e ; Veronika : K a l ä ( z. B. s’ g l o i K a l ä vumm Ewwordorf oder d’ H o i n o r i c h s - K a l ä (gegäniwwor vumm Pfarrgässl). Deren beider Taufname war tatsächlich „Veronika” ) ; Seraphina : S e r a p h ;
Bei uns in Malsch war es früher oft üblich, manche Sippen über Generationen hinweg mittels Vornamen eines bedeutenden oder „markanten” Vorfahren zu kennzeichnen. In diesem Rahmen ist es so gut wie unmöglich, alle derartigen Sondernamen aufzuzählen und zu beschreiben. Beschränken wir uns also auf einige wenige, dafür aber ganz typische Familiennamen, die eigentlich gar keine sind, weil sie sich ja sehr oft nur auf einen „Vor”-Namen beziehen :
s’ Londls : Eine weit verzweigte Verwandtschaft, älteren Malscher Leuten heute noch sehr wohl bekannt! Wir wissen : Der Stammvater hieß L a n d o l i n .
s’Männls : Hier sind wir inzwischen schon nicht mehr sicher, ob sich diese Bezeichnung von einem „Hermann”, wie wir bisher annahmen, ableitet, o d e r ob man einer Anekdote aus dem vorletzten Jahrhundert mehr Glauben schenken soll ! Danach fiel ein Malscher Soldat in seiner Kompanie ob seiner geringen Körpergröße beim Exerzieren immer wieder auf, weshalb er auch von seinen Vorgesetzten oft als das “kleine M ä n n l” angesprochen wurde.
Alle M ä n n l s vunn M a l s c h sind hiermit jetzt gebeten, uns bei der Klärung des wahren Ursprungs ihres Übernamens zu helfen !
s’Killes sind zwar keine weitverzweigte alte Malscher Großfamilie, aber ganz sicher den Älteren in Malsch noch sehr wohl bekannt , vor allem als J ä g e r und M e t z g e r . Ein Vorfahre hieß mit Sicherheit K i l i a n .
Ähnliches gilt sinngemäß auch für die Sippe der Q u e r i n ‘s (von Quirinus) wie auch für die B r o s s e s (ous dä Hohl ; von Ambrosius) und für die G e b ä s s ä (ous dä Huddlgass; von Gebhard). Von s’B ä n d o r s (von Benedikt) denken mir außer deren Eltern nur noch zwei Menschen : s’Bändors Flora und dä Bändor Honnäs ..
S’Doumäniggäsä lassen sich nach unserer Vermutung auf einen früher in Malsch sesshaft gewordenen Vorfahren mit Namen Nikolaus Daum (aus Völkersbach?) zurückführen.
Bis jetzt konnten wir noch nicht klären, ob sich Sippen-Namen wie s’Dullors , s’Dundls , s’Gundls , s’Hännors , s’Herichs , s’Mitschgäs , s’Säzors , s’Weißä , und ganz sicher noch ein paar weitere Alt-Malscher Sondernamen , ebenfalls von Vornamen ableiten lassen ! Wir bitten deshalb auch hier um Ihre Mithilfe.
s’ B ä n d o r s : Außer den Bändors in der Hauptstraße gab es früher auch noch den allseits bekannten R u w w l s -B ä n d o r.
s’ B l ä s s ä : Der Vater soll einen weißen Fleck in seinem Haar gehabt haben, was der Familie diesen Beinamen eingebracht hat.
s’ H a s ä m i c h l s : Dieser Name geht nicht, wie wir zunächst vermuteten, auf den Michael Reisenauer, den die älteren Malscher bestimmt noch gut gekannt und als Bassist in der Musikkapelle sowie als Sänger im Kirchenchor und beim MGV Konkordia erlebt haben. Denn niemand, (auch seine in Malsch lebenden Enkelkinder nicht,) kann bestätigen, dass besagter Michl zeit seines Lebens irgend etwas besonderes mit „Hasen” zu tun gehabt haben soll. A b e r : In der Ahnentafel der Reisenauer fanden wir mit Hilfe eines seiner Enkel, dass der Großvater des schon erwähnten Michl auch Michael geheißen hat. Es liegt also sehr nahe, dass diese Neben-Berufsbezeichnung auf den älteren Michael Reisenauer (1806 - 1870) zurückgeführt werden kann und sich so bis in unsere Zeit erhalten hat.
s’ H e r i c h s : Mehrfach hat man uns erzählt, dass einer der Vorfahren schwerhörig war und deshalb immer wieder bei Gesprächen zwischengefragt hat : Was h e r - i c h ?
s’ M ä n n l s : Dieser Name geht tatsächlich, wie schon angedeutet, auf einen Malscher Soldaten im 19. Jahrhundert zurück (, und nicht auf „Hermann“, wie von uns zunächst vermutet ) .
s’ Z i p f l s : Der uns noch bekannte „alte” Zipfel Karl D o l l saß in der Schule neben einem Mitschüler, der zum Vespern immer eine Wurst dabei hatte. Und da bettelte unser Karl immer wieder : Gib mor doch wännigschdäns änn Z i p f l vunn derä W u r s c h d. Daher dieser besondere „Ehrentitel“ !
Es ist schon eigenartig, manchmal sogar sonderbar, wie sich unsere Vorfahren bei der Benennung von Familien oder Sippen zu helfen wussten. Wenn es da mal schon keinen Menschen mit besonders typischem Vornamen, wie z.B. „Landolin” für die Londls, gab, dann half man sich halt mit F a r b e n oder B e r u f e n weiter. Als „Hilfs-Farben” boten sich hierzu insbesondere die Farben S c h w a r z , W e i ß und R o t an .
B e i s p i e l e :
S c h w a r z : dä N e g o r - S c h w a r z (Kunz Karl ; wegen der Häufigkeit dieses Namens amtlich geführt als “Johann-Sohn”!) ; dä Q u e r i n - S c h w a r z (Bechler Otto)
W e i
ß : dä B a
d o r - W e i ß ; dä H e r i c h s - W e i ß ;
R o t : dä H e r i c h s - R o t , dä R o t - M ä n n l , dä R o t - S e p p
War keine Einzelperson, sondern die ganze
Sippe gemeint, dann sprach man halt einfach zum Beispiel
vunns B a d o r w e i ß ä .
B e r u f e
wurden auch oft , mal dem Zunamen, mal dem Vornamen, aber auch mal dem Übernamen
zugeordnet .
B e i s p i e l e :
dä B e c h l o r - S a d d l o r / s’ B e c h l o r s a d d l o r s
dä B l e c h n o r - M a x / s’ B l e c h n o r m a x ä
s’ B r ä d d l s V r o n i k (ihr Vater war Schreiner = „ B r e t t l e r”)
dä D i e t z ä - B e g g / s’ D i e t z ä b e g g ä
d’ H o w w e l e s - F r ä n z e / s’ H o w w e l e s (ihr Großvater war dä Schreinor-Isse)
dä I h l e - W o n g n o r / s’ I h l e w o n g n o r s
dä K i h n ä - M e t z g o r / s’ K i h n ä m e t z g o r s
dä L o n g ä - S c h r e i n o r / s’ L o n g ä s c h r e i n o r s
dä M ä n n l s - K i e f o r / s’ M ä n n l s k i e f o r s
dä S c h m i d t s - T h e o , dä S c h n e i d o r - F a w e , dä S c h u s c h d o r - F r o n z, dä Z i m m o r - M o l o r u.a.
A u s n a h m e n : Nur Berufsbezeichnungen ! B e i s p i e l e :
dä N ä g g e l e (Vater des früheren Schlossermeisters Ihli war Nagelschmied) ,
s’ S c h n i e d o r s (Ahn war vermutlich ein aus dem Alemannischen zugezogener Schneider) ,
s’ W a l d m o i s c h d o r s , s’ W a s s o r l e s , und sicher noch einige andere !
Wissen sie noch ein paar mehr ? Dann sagen Sie es uns ! Wir sind für jeden Hinweis dankbar !
Abschließend dürfen Sie noch eine kleine Nuss knacken . Wissen Sie, wer das war ! ? :
s’ a l d ä - V o r r ä c h n o r - W i l h e l m s - O n n a ?? (Helfen könnten sicher Helene Jörger oder Heinrich Stöcklein .)
Wie der Name ja schon sagt, wurden solche Wörter besonders dazu gebraucht, um über jemand „Schimpf und Schande“ zum Ausdruck zu bringen. Oft wurden aber auch Strafen damit angedroht, zum Beispiel „ Biewl, du griegsch se noch!“ Manchmal war jedoch dahinter sogar ein heimliches Lob versteckt, besonders in Verbindung mit einem treffenden Adjektiv, zum Beispiel „ä gnitz Ludor“ oder ä hells Berschl“. Man darf also unsere Schimpfwörter nicht über einen Kamm scheren. Und deshalb versuchen wir, diese in drei Gruppen einzuteilen:
Leichter Tadeloft ironisch, nicht beleidigend, nicht verletzend, manchmal sogar verstecktes heimliches Lob. (Des sagt mor halt so .!)
Acheerle, Aff, Aldorle, Berschdl, Biewl, Dabbl, Däifl, Däihänggor, Derrwäddl, Dickkopf, Dingor(e), Doudorlä, Droddl, Dunedguud, Dunnorwäddl Dunnorweddor, Essl; Fläddorwisch, Glebborle, Gléffeerle, Gnitze, Gnitzor, Grebbfor, Greggsor, Grombä, Haschbele, Hämmglunggor, Hännsching, Hexäbessä, Immorich, Kaschborle, Kerle; Laggl, Lagousor, Linggädaddsche, Loddorle, Lousgrodd, Lousor, Ludor, Muschdor; Ongschdhas , Raddjee, Raiwor, Rupfl, Schlawinor, Schlaifseewl, Schlumbl, Schussl, Weddorhex, Wunnorfit, Zorniggl.
leicht beleidigend
manchmal sogar schon verletzend, also negativ (Mor moinds awwor ned so arg, wie s‘sich‘s oft oheerd!)
Armleichdor, Baggaasch, Beißzong, Bleedl, Bruddlor, Brunnäbutzor ‚
Daggl, Dallmä, Däbb, Daide, Daigaff, Drageelor; Erzdaggl, Fuuchdl, Gluufdämichl,
Glugg, Gousbäwwl, Goushänggor,
Groddäseggl, Haffäseggl, Haidaggl,
Hasäfuß,
Hex,
Hexäbessä, Hornochs, Hossäscheißor
‚ Hutsimbl, Jommorhohn,
Kamuffl,
Klatschbaas,
Kuhmoggl, Labborduddl, Laddsche,
Limml, Loddl, Lousbiewl,
Mehlfrau,
Molle,
Moulheld, Noochdeil, Nuss ,
Qgewwor, Olochs‚ Owwordaggl,
Quacksalwor,
Quadratladdsche,
Räddich, Rätsch, Räggämolle,
Rindsbeidl, Rinnviech, Ruddsnos,
Roubä, Sagg, Schbinnor, Schdrubbfor,
Schlabbädänglor, Schlabbäseggl, Schlädds,
Schlombor,
Schofseggl, Schoudä, Schwäddsor, Seggl, Simbl, Unikum,
Urviech,
Woudl, Wulor, Ziffor.
bewusst beleidigend
verletzend und ehrabschneidend . (Wämmor soebbäs iwwor ebbor sagt, nod isch‘s schu schlimm!)