- Zusammenbruch – Wiederaufbau -
Das Jahr 1945 hat viele Gesichter. Keine Phantasie kann sie alle gleichzeitig vergegenwärtigen. Vieles überstürzte und überlagerte sich in den Geschehnissen jener Tage. Diese Tatsache wird im Besonderen verdeutlicht durch die Ausstellung der „Heimatfreunde Malsch e.V.“, die am vergangenen Sonntagvormittag in der Rathausgalerie eröffnet wurde. Vieles von dem, was hier in Bildern, Fotographien, Dokumenten, Worten und Exponaten festgehalten wurde, darf nicht vergessen werden; denn die auf diese Weise eingefangene Vergangenheit ist durchaus geeignet, uns zum Nachdenken anzuregen.
Herren Dr. Clemens Rehm, Josef Bechler,
Bürgermeister Dieter Süss und Manfred Hennhöfer
Es ist eine äußerst schwierige Aufgabe für den Berichterstatter, die von den Rednern vorgetragenen Sachverhalte, Verhaltensweisen und Fakten wiederzugeben. Als Resümee aus dem Grußwort von Bürgermeister Dieter Süss, den Vorträgen „Erinnerung erforschen“ von Dr. Clemens Rehm, Referatsleiter im Generallandesarchiv, und „Das Kriegsende in Malsch“ von Josef Bechler, Vorsitzender der Heimatfreunde Malsch e.V. sowie der „Einführung in die Ausstellung“ durch ´Manfred Hennhöfer, Mitarbeiter im Generallandesarchiv, lässt sich festhalten: Am Ende des Krieges herrschte große Not, das Elend war weit verbreitet. Da waren die siegreich vordringenden Soldaten, Panzer und Flugzeuge der Alliierten, da waren Frauen, Kinder, alte Menschen, die in Luftschutzkellern das Ende des Krieges erwarteten, da war der Krieg, der auf das Land zurückschlug, von dem er ausgegangen war. Endlich folgte am 8. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation.
Der 8. Mai ist für uns ein Tag der Erinnerung, so Dr. Clemens Rehm. Aber heute, da wir klarer sehen, müssen wir den 8. Mai im Besonderen auch als ein Tag der Befreiung erkennen. Der 8. Mai 1945 hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. „Niemand wird um dieser Befreiung willen vergessen, welche schweren Leiden für viele Menschen mit dem 8. Mai erst begannen und danach folgten. Aber wir dürfen nicht im Ende des Krieges die Ursache für Flucht, Vertreibung und Unfreiheit sehen. Sie liegt vielmehr in seinem Anfang und im Beginn jener Gewaltherrschaft, die zum Krieg führte“ (Richard von Weizsäcker). Das heißt konkret: Die Deutschen hatten 1945 nicht nur den Krieg verloren, sie waren zugleich auch befreit worden von einem Regime, das sie aus eigener Kraft nicht abzuschütteln in der Lage waren.
Der 8. Mai 1945 liegt nun lange zurück. Der staatliche Zusammenbruch machte den Weg frei in eine neue Epoche deutscher Geschichte, die durch die Rückkehr zu den Gütern der Freiheit, der Gerechtigkeit und des Friedens bestimmt war, in Gemeinschaft mit den Völkern der freien Welt – ein Argument das das Grußwort von Bürgermeister Dieter Süss bestimmte.
Manfred Hennhöfer hatte bei der Eröffnung der Ausstellung die Aufgabe übernommen, die Anwesenden zu begrüßen. Im Besonderen waren willkommen zu heißen: Bürgermeister Dieter Süss, Ortsvorsteher und Bürgermeisterkandidat Horst Sahrbacher, Kreisarchivar Bernd Breitkopf, Prof. Dr. Volker Rödel, Leiter des Generallandesarchivs, die Bürgermeisterkandidaten Elmar Himmel und Martin Oberle, die anwesenden Gemeinde- und Ortschaftsräte sowie die Vertreter der Presse.
Für die musikalische Umrahmung dieser Veranstaltung sorgten Eugen Nies (Klavier) und Silvia Herzog ( Querflöte). Zur Aufführung gelangten 3 Stücke für Flöte und Klavier von Joseph Haydn und Ave-Maria von Bach-Gounod.
Mit großer Aufmerksamkeit verfolgten die BersucherInnen die Ausführungen des 1. Vorsitzenden der Heimatfreunde Malsch, Josef Bechler. Er schilderte in seinem breit angelegten Vortrag die politischen und kriegerischen Vorkommnisse und Geschehnisse in Malsch in den Jahren 1944 und 1945. In diese Zeit fiel nicht nur das offizielle Kriegsende am 8. Mai 1945, sondern auch das Kriegsende für die Malscher Bevölkerung am 11. April 1945. Die von Josef Bechler vorgetragenen und referierten Ereignisse haben den Umfang einer kleinen Broschüre. Deshalb können an dieser Stelle lediglich die Themenkreise genannt werden, nämlich der Luftschutz einschließlich der hierbei zu treffenden Maßnahmen und vorzunehmenden Anlagen, die Alarmanlagen, das Läuten der Kirchenglocken im Krieg, die ersten Bomben auf unsere Gemarkung, der Absturz eines englischen Bombers am 29. Juli 1944 im Gewann „Lautenäcker“, der Luftkampf über Malsch am 17. November 1944, die immer häufigeren Jabo-Angriffe, die Kriegsopfer, das Kriegsende mit Übergabe des Dorfes, das Verhalten der Besatzungstruppen und die Ankunft der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge in Malsch.
Manfred Hennhöfer ist es in einer komprimierten Einführung in die Thematik dieser Ausstellung gelungen, die zur Diskussion stehende Materie verständlich
Gedenkfeier / Ausstellung „Das Kriegende in Malsch“ am 8. Mai 2005 - Zusammenbruch – Wiederaufbau - Das Jahr 1945 hat viele Gesichter. Keine Phantasie kann sie alle gleichzeitig vergegenwärtigen. Vieles überstürzte und überlagerte sich in den Geschehnissen jener Tage. Diese Tatsache wird im Besonderen verdeutlicht durch die Ausstellung der „Heimatfreunde Malsch e.V.“, die am vergangenen Sonntagvormittag in der Rathausgalerie eröffnet wurde. Vieles von dem, was hier in Bildern, Fotographien, Dokumenten, Worten und Exponaten festgehalten wurde, darf nicht vergessen werden; denn die auf diese Weise eingefangene Vergangenheit ist durchaus geeignet, uns zum Nachdenken anzuregen.
Es ist eine äußerst schwierige Aufgabe für den Berichterstatter, die von den Rednern vorgetragenen Sachverhalte, Verhaltensweisen und Fakten wiederzugeben. Als Resümee aus dem Grußwort von Bürgermeister Dieter Süss, den Vorträgen „Erinnerung erforschen“ von Dr. Clemens Rehm, Referatsleiter im Generallandesarchiv, und „Das Kriegsende in Malsch“ von Josef Bechler, Vorsitzender der Heimatfreunde Malsch e.V. sowie der „Einführung in die Ausstellung“ durch ´Manfred Hennhöfer, Mitarbeiter im Generallandesarchiv, lässt sich festhalten: Am Ende des Krieges herrschte große Not, das Elend war weit verbreitet. Da waren die siegreich vordringenden Soldaten, Panzer und Flugzeuge der Alliierten, da waren Frauen, Kinder, alte Menschen, die in Luftschutzkellern das Ende des Krieges erwarteten, da war der Krieg, der auf das Land zurückschlug, von dem er ausgegangen war. Endlich folgte am 8. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation. Der 8. Mai ist für uns ein Tag der Erinnerung, so Dr. Clemens Rehm. Aber heute, da wir klarer sehen, müssen wir den 8. Mai im Besonderen auch als ein Tag der Befreiung erkennen. Der 8. Mai 1945 hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. „Niemand wird um dieser Befreiung willen vergessen, welche schweren Leiden für viele Menschen mit dem 8. Mai erst begannen und danach folgten. Aber wir dürfen nicht im Ende des Krieges die Ursache für Flucht, Vertreibung und Unfreiheit sehen. Sie liegt vielmehr in seinem Anfang und im Beginn jener Gewaltherrschaft, die zum Krieg führte“ (Richard von Weizsäcker). Das heißt konkret: Die Deutschen hatten 1945 nicht nur den Krieg verloren, sie waren zugleich auch befreit worden von einem Regime, das sie aus eigener Kraft nicht abzuschütteln in der Lage waren. Der 8. Mai 1945 liegt nun lange zurück. Der staatliche Zusammenbruch machte den Weg frei in eine neue Epoche deutscher Geschichte, die durch die Rückkehr zu den Gütern der Freiheit, der Gerechtigkeit und des Friedens bestimmt war, in Gemeinschaft mit den Völkern der freien Welt – ein Argument das das Grußwort von Bürgermeister Dieter Süss bestimmte. Manfred Hennhöfer hatte bei der Eröffnung der Ausstellung die Aufgabe übernommen, die Anwesenden zu begrüßen. Im Besonderen waren willkommen zu heißen: Bürgermeister Dieter Süss, Ortsvorsteher und Bürgermeisterkandidat Horst Sahrbacher, Kreisarchivar Bernd Breitkopf, Prof. Dr. Volker Rödel, Leiter des Generallandesarchivs, die Bürgermeisterkandidaten Elmar Himmel und Martin Oberle, die anwesenden Gemeinde- und Ortschaftsräte sowie die Vertreter der Presse.
Für die musikalische Umrahmung dieser Veranstaltung sorgten Eugen Nies (Klavier) und Silvia Herzog ( Querflöte). Zur Aufführung gelangten 3 Stücke für Flöte und Klavier von Joseph Haydn und Ave-Maria von Bach-Gounod. Mit großer Aufmerksamkeit verfolgten die BersucherInnen die Ausführungen des 1. Vorsitzenden der Heimatfreunde Malsch, Josef Bechler. Er schilderte in seinem breit angelegten Vortrag die politischen und kriegerischen Vorkommnisse und Geschehnisse in Malsch in den Jahren 1944 und 1945. In diese Zeit fiel nicht nur das offizielle Kriegsende am 8. Mai 1945, sondern auch das Kriegsende für die Malscher Bevölkerung am 11. April 1945. Die von Josef Bechler vorgetragenen und referierten Ereignisse haben den Umfang einer kleinen Broschüre. Deshalb können an dieser Stelle lediglich die Themenkreise genannt werden, nämlich der Luftschutz einschließlich der hierbei zu treffenden Maßnahmen und vorzunehmenden Anlagen, die Alarmanlagen, das Läuten der Kirchenglocken im Krieg, die ersten Bomben auf unsere Gemarkung, der Absturz eines englischen Bombers am 29. Juli 1944 im Gewann „Lautenäcker“, der Luftkampf über Malsch am 17. November 1944, die immer häufigeren Jabo-Angriffe, die Kriegsopfer, das Kriegsende mit Übergabe des Dorfes, das Verhalten der Besatzungstruppen und die Ankunft der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge in Malsch. Manfred Hennhöfer ist es in einer komprimierten Einführung in die Thematik dieser Ausstellung gelungen, die zur Diskussion stehende Materie verständlich zu umreißen. Sein Vortrag war – wie die vorangegangenen Redebeiträge – ein Gewinn: Für die jüngeren Jahrgänge eine Bereicherung ihres Wissensstandes und für die Kriegsgeneration eine Wiedererinnerung an gemachte Erfahrungen. Gliederung der Ausstellung:
1. Kriegsalltag / Kriegsverhältnisse / Propaganda 2. Soldaten an der Front / Gefangenschaft 3. Unrecht und Widerstand 4. Kriegsende 5. Politische Befreiung / Besatzungszeit 6. Neuanfang / Neue Herausforderungen
Dauer der Ausstellung: 08.05.2005 bis 05.06.2005 Am Schluss der Veranstaltung dankte Manfred Hennhöfer im Auftrag der Heimatfreunde Malsch allen, die an der Verwirklichung dieser Ausstellung mitgewirkt haben, nämlich Bürgermeister Dieter Süss, den Mitarbeitern des Bauhofes, Hausmeister Bernd Kastner, den Personen, die Ausstellungsstücke bereitstellten, den Referenten, Eugen Nies und Silvia Herzog und dem Ausstellungsteam: Josef Bechler, Albert Deubel, Renate Kraft, Thomas Meyer, Eugen Nies, Hermann Späth, , Rainer Walter und Wilhelm Wildemann.
Text: Gerhard Bach Bilder: Rainer Walter |