Bäckerei Fritz

Bäckerei, davor Eltern und Sohn Richard 1930, Café um 1939
Bäckerei, davor Eltern und Sohn Richard 1930, Café um 1939

s’Fritzäbeggä : Kurz nach dem ersten Weltkrieg kaufte Bäckermeister Emil Fritz aus Plittersdorf zusammen mit seiner Frau Elisabeth, geb. Siedler aus Malsch, ein Haus in der Hauptstraße  und baute  im Erdgeschoss  eine Bäckerei ein. In den dreißiger Jahren wurde in den oberen Räumen auch noch ein Café  eingerichtet. Sohn Emil, heute ein anerkannter Kunstmaler, brachte seine künstlerischen Fähigkeiten bei der Gestaltung der Räume  mit ein. Sein Bruder Richard erlernte bei seinem Vater das Bäckerhandwerk und bediente sonntags im Café die legendäre Eismaschine. Die Leute brachten dazu die Zutaten für das köstliche Eis meist selbst mit. Besonders an Fastnacht , beim Kappenabend, war immer viel los. Die ältere Schwester Hilda hatte dann immer viel zu tun und wurde dabei später auch von Richards Frau Lina immer kräftig unterstützt. Die beiden halfen aber auch oft im Laden  aus. Noch in den 40er Jahren war das Haus eine gute Adresse zum Feiern.

 

Leider wurde Mutter Elisabeth noch in den letzten Kriegstagen bei einem Bombenangriff durch Splitter tödlich getroffen. Vater Emil und Sohn Richard führten den Backbetrieb bis etwa 1953  noch weiter, bis sie dann, aus gesundheitlichen Gründen, die Bäckerei an Bäckermeister Karl Gräßer übergaben.

 

Noch eine kleine Anektode. 1947/48 fuhr Richard auf einem alten, klapprigen Motorrad zusammen mit Robert Kratzmeier viele Abende nach Durlach, um dort Vorbereitungskurse auf die Meisterprüfung zu besuchen. Und dies, obwohl Richard aus dem Krieg mit einem Holzfuß heimgekommen war. Beide haben diese Prüfung dann auch im Juni 1948 bestanden.