Josefstag in Malsch
Josef oder Joseph ist ein häufiger Vorname unter Katholiken. Der Bräutigam der Gottesmutter Maria, Josef, war Zimmermann von Beruf. Er ist der Patron der Arbeiter, insbesondere der Handwerker, hier wiederum der Zimmerleute und der Schreiner.
Zu Ehren des hl. Josefs wurde am 19. März in der römisch-katholischen Kirche ein Hochfest gefeiert. In rein katholischen Gegenden war früher der Josefstag gesetzlicher Feiertag. In Bayern wurde der Josefstag als gesetzlicher Feiertag erst 1969 abgeschafft.
Für diesen Tag sind Bauernregeln überliefert:
Im „Malscher Leben“ von Wilhelm Wildemann auf Seite 46 ist der „Josefstag“ am 19. März gebührend, richtig und ausführlich gewürdigt worden.
Als einer mit diesem Namen Betroffener, möchte ich zu den Ausführungen von Herrn Wildemann noch einige Anmerkungen machen. In den furchtbaren Kriegsjahren 1939-1945 sind 59 Malscher Bürger mit dem Vornamen Josef gefallen. Auch nach Kriegsende versuchte man den Josefstag in würdigender Form zu begehen, wie man im Gemeinde-Anzeiger vom März 1957 nachlesen konnte.
In den 60-iger Jahren war Josef Heck (Hecken- Sepp) unser Josefs- Häuptling. Als Kassier der damaligen Bezirks-Sparkasse Malsch war er verantwortlich für das Sparkonto der Josefs von Malsch. Um die Namensvergabe Josef auch weiterhin zu unterstützen, wurde von der Josefs- Gemeinschaft beschlossen, dass jeder Neugeborene der den Namen Josef, Josefa oder Josefine bekam, 5.-- DM aus der Josefs- Kasse erhielt.
Die Josefs- Verantwortlichen waren jedes Jahr bemüht, ein reichhaltiges Programm am Josefstag, für den gemütlichen Teil des Tages zusammen zu stellen.
Die Josefs in Malsch werden leider immer weniger. Es gibt auch keinen gemeinsamen Kirchgang und kein gemeinsames Treffen nach dem Kirchgang mehr. Auch gehe ich davon aus, dass das Josefs- Konto bei der Sparkasse nicht mehr besteht.
Josef Bechler, Heimatfreunde Malsch
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